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Stethoskop
Diagnose von Knochenmetastasen
Zur Diagnose von Knochenmetastasen wird oft eine Knochenszintigrafie durchgeführt. Auch eine Einzelphotonen-Emissionstomografie kann eine Option sein.
Knochenmetastasen

Diagnose von Knochenmetastasen

Haben Patienten eine Krebserkrankung und zeigen sich Probleme im Bereich der Knochen bzw. im Bereich vom Skelettapparat, kommen verschiedene radiologische Diagnoseformen infrage. Radiologisch bedeutet, dass hierfür radioaktive Substanzen verwendet werden.

Röntgenuntersuchung, Computertomografie und Kernspintomografie

In vielen Fällen lassen sich Knochenmetastasen bereits durch eine Röntgenuntersuchung erkennen. Liegen die Symptome im Bereich des Beckens oder der Wirbelsäule, kann eine Computertomografie (CT) oder eine Kernspintomografie weiteren Aufschluss geben. Für eine Computertomografie liegen die Patienten auf einer Trage. Diese wird in eine Röhre geschoben. Dann werden Röntgenstrahlen eingesetzt, um mittels Computer Schnittbilder vom Körperinneren abzubilden. Die Kernspintomografie wird auch Magnetresonanztomografie (MRT) genannt und kann ebenfalls zur Diagnose von Knochenmetastasen eingesetzt werden. Auch dieses Verfahren erzeugt Schnittbilder vom Inneren des Körpers, allerdings mit magnetischen Feldern bzw. Radiowellen. Der Magnet, in den der Patient gefahren wird, ist wie bei der Computertomografie röhrenförmig.

Skelettszintigrafie zur Diagnose von Knochenmetastasen

Die Skelettszintigrafie kann Knochenmetastasen aufzeigen, noch bevor sich Symptome zeigen, also in einem verhältnismäßig frühen Stadium. Manche Mediziner führen sie regelmäßig zur Vorsorge durch, wenn bei Patienten eine Krebsform vorliegt, die häufiger mit Knochenmetastasen einhergeht.

Eine Skelettszintigrafie dauert insgesamt rund fünf Stunden. Eine bestimmte Vorbereitung ist nicht notwendig. Der Arzt spritzt zunächst einen radioaktiven Stoff in die Vene. Soll eine Mehrphasen-Skelettszintigrafie erfolgen, nimmt er sofort frühe Aufnahmen auf, also Aufnahmen aus der sogenannten Perfusionsphase. Angezeigt wird die Durchblutung des Knochens. In den darauf folgenden zehn Minuten bildet die Gammakamera Aufnahmen der sogenannten Blutpoolphase ab. So wird das Blutvolumen des Knochens erfasst.

Danach muss der Betroffene viel Flüssigkeit zu sich nehmen – zumindest einen Liter – und abwarten. Durch das Trinken werden die Funktion der Nieren und die Entleerung der Blase angeregt, sodass der Teil des radioaktiven Stoffes ausgeschieden wird, der sich nicht im Knochen angesammelt hat. Dies hat den Vorteil, dass die Belastung durch Strahlen für den Patienten minimiert wird und auch die Bilder qualitativ hochwertiger sind. Wenn zwei bis vier Stunden vergangen sind, befindet sich der Patient in der Spätphase, in der die wichtigsten Aufnahmen gemacht werden. Hier wird der Stoffwechsel des Knochens abgebildet, was noch einmal etwa eine Stunde in Anspruch nimmt. Es ist wichtig, dabei ganz still zu verharren, damit die Bilder nicht verwackeln.

Einzelphotonen-Emissionstomografie zur Diagnose von Knochenmetastasen

Auch bei der Einzelphotonen-Emissionstomografie wird dem Betroffenen zunächst ein Stoff in die Vene injiziert, die schwach radioaktiv ist. Dabei handelt es sich um einen Tracer, also ein Radiopharmaka. Der radioaktive Zerfall sorgt dafür, dass Gammastrahlung abgeben wird, die mit Gammakameras erfasst wird. Wenn die biologische Aktivität des Körperteils sehr stark ausgeprägt ist, lagern sich dort besonders viele Tracer an, die dann entsprechend von der Gammakamera gemessen werden. Die Untersuchung dauert rund eine Stunde. Die Vorteile gegenüber der Skelettszintigrafie bestehen darin, dass Letztere nur zweidimensionale Bilder liefert.

Biopsie zur Diagnose von Knochenmetastasen

Wenn in der Skelettszintigrafie bestimmte Areale wie dunkle Flecken aussehen, gelten diese als möglicherweise gefährlich und könnten ein Hinweis auf Knochenmetastasen sein. Manchmal kommt es vor, dass Knochenmetastasen vor dem eigentlichen Primärtumor diagnostiziert werden. Um herauszufinden, in welchem Körperbereich sich der Tumor befindet, entnimmt der Arzt eine Probe aus dem Gewebe des betroffenen Knochens. Anhand dieser Probe kann der Typ des Krebstumors bestimmt und das Organ feststellt werden, in dem sich der Tumor befindet.

Fedor Singer