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Entstehung von Knochenmetastasen
Knochenmetastasen entstehen als Tochtergeschwülste anderer Krebsformen und greifen in den Entwicklungsprozess von Osteoblasten und Osteoklasten ein.
Knochenmetastasen

Entstehung von Knochenmetastasen

Krebszellen haben zwei vordringliche Eigenschaften: Zum Einen ihre Entartung, also ihre Eigenschaften als bösartige Krebszelle, zum Anderen ihre massive Zellteilung, die nichts anderes darstellt als unerwünschtes Wachstum. Krebstumoren können Krebszellen abgeben, die dann über die Lymphbahnen oder die Blutgefäße in andere Körperbereiche transportiert werden. Wenn sie sich hier ansiedeln, können sie weiteres Krebswachstum provozieren. Solch einen neuen Krebsherd nennt man Metastase, Tochtergeschwulst oder Absiedlung. Die Metastase hat Zellen, die in ihrer Art und Funktionsweise mit denen des Primärtumors identisch sind oder zumindest sehr ähnlich.

Osteoblasten und Osteoklasten halten Knochenbau im Gleichgewicht

Die Knochen im menschlichen Skelettapparat sind in einem beständigen Prozess des Aufbaus, Abbaus und Umbaus. Das bedeutet, dass sich bei jedem Menschen alle sieben Jahre ein komplett neues Skelett entwickelt hat. Der Aufbau und Abbau von Knochensubstanz befindet sich im Gleichgewicht, wenn der Stoffwechsel im Knochen gesund ist.

Für dieses Gleichgewicht sind zwei Zellarten wichtig:

  • Osteoblasten:
    Osteoblasten sind Zellen, die für den Knochenaufbau zuständig sind.
  • Osteoklasten:
    Da die Osteoblasten im Grunde dauerhaft tätig sind, könnte es zu einem unerwünschten Wuchern des Knochens kommen – dem wirken die Osteoklasten entgegen. Diese regen den Abbau des Knochens an.

Knochenmetastasen zerstören den Knochen

Wenn sich bösartige Tumorzellen im Knochen ansammeln, stellen sie unterschiedliche Botenstoffe her, die sogenannten Zytokine, aber auch Wachstumsfaktoren. Dies beeinflusst das Verhältnis von Osteoblasten und Osteoklasten im Knochen.

Es gibt Knochenmetastasen, die die Osteoklasten vermehrt anregen, sodass das Gleichgewicht aus den Fugen gerät. Dann wird verstärkt Knochensubstanz abgebaut und der Knochen wird brüchig. Bei einer Osteoporose verläuft dies ähnlich, aber wesentlich langsamer.

Andere Knochenmetastasen regen die Osteoblasten intensiv an. Dann wird in überschießender Weise neue Knochensubstanz hergestellt. Allerdings ist diese Substanz bei weitem nicht so stabil wie ein normaler Knochen. Durch diese Prozesse im Gewebe des Knochens werden Stoffe abgegeben, die die Krebszellen in ihrem Wachstum fördern. Dadurch kann der Tumor weiter wachsen und es kommt zu neuen Tochtergeschwülsten.

Entstehung von Knochenmetastasen: Wichtige Merkmale

Der Verbreitungsweg von Knochenmetastasen ist die Blutbahn. Die Knochen und das Knochenmark sind sehr stark mit der Blutbahn vernetzt. Dabei haben bestimmte Teile des Skeletts eine besonders intensive Durchblutung. Diese sind dementsprechend für Knochenmetastasen noch stärker gefährdet, so z. B.:

  • Wirbelsäule
  • Becken
  • Rippen
  • Schädel
  • lange Röhrenknochen (die man im Oberschenkel und Oberarm vorfinden kann)

Wichtig ist, dass längst nicht alle Zellen, die vom Primärtumor ausgehen, Metastasen verursachen. Man vermutet, dass vor allem die Tumorstammzellen für die Entstehung von Knochenmetastasen verantwortlich sind.

Fedor Singer