Suche
Stethoskop
Therapie von Knochenmetastasen
Die Therapie von Knochenmetastasen kann mittels Bestrahlung, Chemotherapie, Hormontherapie oder Operation erfolgen.
Knochenmetastasen

Therapie von Knochenmetastasen

Die Therapie von Knochenmetastasen kann mittels Operation, mit lokaler Strahlentherapie, Radionuklidtherapie, systemischer Chemotherapie oder Hormontherapie erfolgen. Unter Umständen können auch Bisphosphonate oder Antikörper verabreicht werden. Dabei ist nicht die Heilung das Ziel, sondern die Linderung von Schmerzen, die bestmögliche Erhaltung der Lebensqualität und das Vermeiden von Komplikationen an den Knochen. Welches Verfahren für einen konkreten Patienten am ehesten infrage kommen, entscheiden Ärzte im individuellen Fall. Wichtig ist die interdisziplinäre Planung der Therapie, z. B. mit Onkologen, Orthopäden, Chirurgen, Radiologen etc.

Operation zur Therapie von Knochenmetastasen

Eine Operation wird als Mittel zur Therapie von Knochenmetastasen immer öfter eingesetzt. Durch die Operation soll der Knochen stabilisiert werden, um Knochenbrüche zu vermeiden, oder zu bessern. Die Methoden ähneln denen, die nach Unfällen Anwendung finden. Es werden Platten, Marknägel und Schrauben eingesetzt, damit der Knochen hält. Wenn ein recht großes Stück des Knochens entfernt werden muss, kommen Endoprothesen infrage, um die Bewegungsfähigkeit des Knochens zu erhalten. Diese ersetzen das verlorene Knochenstück.

Es besteht auch die Möglichkeit, Knochenzement mit einer Hohlnadel in den beschädigten Wirbelkörper einzubringen, um für eine Stabilisierung zu sorgen. Eine Operation kann auch mit anderen Formen der Therapie kombiniert werden. Die Vorteile einer Operation bestehen darin, dass man so oft eine Bewegungsunfähigkeit oder Behinderung vermeiden kann.

Strahlentherapie als Therapie bei Knochenmetastasen

Die Bestrahlung ist Teil der Basistherapie bei Knochenmetastasen. Sie kommt vor allem dann zum Einsatz, wenn Frakturen befürchtet werden und starke Schmerzen bestehen. Seltener wird sie bei Knochenmetastasen angewandt, die noch keine Beschwerden mit sich bringen.

Durch die Strahlentherapie sollen möglichst viele Krebszellen zerstört werden. Auch die Struktur und Stabilität des Knochens kann man so stärken. Schmerzen in den Knochen können meist durch eine Strahlentherapie reduziert werden.

Die Strahlentherapie greift allerdings auch Teile des Knochenmarks an, die nicht von Knochenmetastasen betroffen sind. Dabei kommt es in wenigen Fällen zu einer Reduzierung der weißen und roten Blutkörperchen. Dies wiederum kann gesundheitliche Probleme mit sich bringen, wie beispielsweise Abgeschlagenheit, Blässe, Schwindel oder eine verminderte Immunabwehr.

Radionuklidtherapie als Therapie bei Knochenmetastasen

Die Radionuklidtherapie gehört zu den Methoden der Bestrahlung, allerdings nicht von außen mit einem Bestrahlungsgerät, sondern von innen. Dabei werden schwach strahlende Substanzen in die Vene gespritzt. Diese Stoffe sammeln sich in den Knochen an und werden dort eingebaut, weil sie in ihrer Chemie Knochenbausteinen ähneln. Sie wirken also dort, wo die Knochenmetastasen den Stoffwechsel der Knochen beeinflussen und den Umbau der Knochen fördern.

Die Strahlung von innen beeinträchtigt die Krebszellen und kann auch entzündliche Prozesse bremsen. Die Knochenmetastasen sollen so kleiner werden, können aber nicht vollständig zerstört werden. Bis zum Einsetzen der Schmerzlinderung können ein bis drei Wochen vergehen. Die Radionuklidtherapie kann meist ambulant durchgeführt werden.

Eine Radionuklidtherapie wird vor allem dann eingesetzt, wenn viele Knochenmetastasen im Skelettapparat verteilt sind. Einzelne Metastasen werden in der Regel eher von außen bestrahlt. Die Radionuklidtherapie kommt nur dann infrage, wenn im Körper knochenaufbauende Vorgänge ablaufen. Auch diese Therapie kann unter Umständen das Knochenmark in seiner Eigenschaft der Blutbildung belasten. Dies kann zu einer Verminderung der Zahl der gesunden Blutzellen führen.

Chemotherapie bei Knochenmetastasen

Bei Knochenmetastasen kann eine Chemotherapie zum Einsatz kommen, abhängig von den Symptomen und der Belastbarkeit des Betroffenen. Die Chemotherapie erfolgt systemisch, wirkt also im ganzen Körper. Dabei werden Zytostatika durch Spritzen, Infusionen oder Tabletten verabreicht, die bei den Tumorzellen den Zyklus der Vermehrung bekämpfen.

Hormontherapie bei Knochenmetastasen

Es gibt Formen von Krebs, die die Geschlechtshormone, also Östrogene, Androgene und zum Teil Gestagene benötigen, damit die Tumoren wachsen können. Dann wenden Ärzte unter Umständen eine Antihormontherapie an. Dabei werden Stoffe verabreicht, die die Herstellung dieser Botenstoffe bremsen. Damit kann man sowohl dem Primärtumor als auch den Knochenmetastasen eine wichtige Existenzgrundlage entziehen. Die Hormontherapie, die auch Antihormontherapie genannt wird, wirkt ebenfalls systemisch, d. h. im ganzen Körper.

Bisphosphonate zur Therapie bei Knochenmetastasen

Bisphosphonate werden in der Regel verordnet, weil sie den Abbau des Knochens durch die Knochenmetastasen bremsen. Meist werden sie regelmäßig als Tablette eingenommen oder intravenös verabreicht, um die Schmerzen durch die Knochenmetastasen zu mildern und den Knochen zu stabilisieren.

Antikörpertherapie bei Knochenmetastasen

Es gibt Präparate, die Antikörper enthalten. Diese unterbinden die Herstellung und Tätigkeit von Zellen, die für den Abbau der Knochen verantwortlich sind. Dies kann Frakturen und andere Auswirkungen von Knochenmetastasen verhindern.

Fedor Singer