Derzeit gibt es keine Maßnahmen oder Medikamente, die Knochenmetastasen effektiv vorbeugen können.
Systemische Krebstherapien können unter Umständen helfen, etwaigen Knochenmetastasen vorzubeugen. Systemische Therapien sind solche Behandlungen, die im gesamten Körper wirken, weil der Wirkstoff bzw. Wirkeffekt im ganzen Körper verbreitet wird. Dies ist vor allem bei Chemotherapien mit Zytostatika der Fall, aber auch bei anderen medikamentös verabreichten Behandlungen.
Man sollte immer, aber besonders bei Krebs, auf eine gesunde Lebensweise achten, so weit dies möglich ist. Dazu gehört eine abwechslungsreiche, ausgewogene Ernährung mit einer ausreichenden Aufnahme von Kalzium und Vitamin D. Auch regelmäßige leichte Bewegung sollte erfolgen, allerdings nur in Absprache mit dem behandelnden Arzt. Sport kann nämlich die Stabilität der Knochen schützen. Liegen bereits Knochenmetastasen vor, muss unbedingt vor dem Sport gemeinsam mit dem Arzt eine geeignete Form der Bewegung ausgewählt werden.
Bisphosphonate gelten als wichtige Option in der Krebstherapie und werden derzeit in zahlreichen Studien erforscht. Da diese Wirkstoffe den Stoffwechsel der Knochen beeinflussen, wird diskutiert, ob sie auch Knochenmetastasen vorbeugen können. Ob dies wirklich der Fall ist, konnte bisher noch nicht abschließend geklärt werden. Allerdings gibt es Hinweise: Wenn Frauen Brustkrebs haben und aus anderen Therapiegründen Bisphosphonate nehmen, entwickeln sie mit geringerer Wahrscheinlichkeit Knochenmetastasen als andere Frauen mit Brustkrebs. Auch Schmerzen in den Knochen sind dann in der Regel seltener. Darüber hinaus geht man davon aus, dass auch die allgemeine Rückfallgefahr durch Bisphosphonate gesenkt werden kann. Die Studien zu diesen Fragen sind aber bisher widersprüchlich und dementsprechend geben die verschiedenen Fachgesellschaften unterschiedliche Empfehlungen heraus. Daher ist hier weitere Forschung notwendig. Bisphosphonate sind zur reinen Vorbeugung von Knochenmetastasen bisher nicht erlaubt.
Nach Beendigung der Krebstherapie werden aktuell meist keine Vorsorgeuntersuchungen durchgeführt, um Knochenmetastasen auszuschließen. Die Betroffenen werden also nicht mit bildgebenden Methoden auf Knochenmetastasen hin untersucht. In der Regel erfolgt eine genauere Untersuchung auf Knochenmetastasen dann, wenn sich Beschwerden zeigen, z. B. wenn man Schmerzen in den Knochen entwickelt. Daher ist es wichtig, in solchen Fällen unmittelbar einen Arzt aufzusuchen.
Fedor Singer